Metallpreise

Aluminium LME-Notierungen

Einschätzung vom 11. Juni 2024: Höhere Wiederbeschaffungspreise für Aluminium-Halbzeug haben sich noch nicht vollständig in den Verkaufspreisen niedergeschlagen

Seit am 12. April 2024 die Londoner Metallbörse LME angekündigt hat im Einklang mit neuen britischen und US-Sanktionen den Handel mit russischen Metallen auf seiner Plattform zu untersagen, haben die Notierungen einen beispiellosen Kursanstieg hingelegt. Der Anteil des verfügbaren Aluminiums russischer Herkunft in LME-Lagern lag im März bei 91 %, der Kupferanteil bei 62 % und der von Nickel bei 36 %. Zwischenzeitlich hat sich der Preisanstieg durch Gewinnmitnahmen der Anleger konsolidiert.

Auf der anderen Seite treibt der Bedarf nach Sekundär-Aluminium (Stichwort: CO2-Reduktion) die Schrottpreise nach oben. Und auch die Primärprämien haben zugelegt. Aktuell liegen sie für Masseln 99.7 % bei durchschnittlich USD 338/Tonne (verzollt, warehouse Rotterdam). Diese beiden Faktoren führen zu steigenden Werks-Umarbeitungspreisen.

Währungen und deren Einfluss auf die Metallpreise

Die Stimmen der US-Notenbanker mehren sich, die mit der Entwicklung der Inflationsrate nicht zufrieden sind. Die Zielgrösse von zwei Prozent beim Deflator der persönlichen Konsumausgaben schien wieder etwas in die Ferne zu rücken. Die Mehrheit im FOMC votierte bei der jüngsten Sitzung von Anfang Mai zwar für einen unveränderten Leitzins, aber der September als Termin für den ersten Zinsschritt nach unten rückte wieder in die Ferne. Die Kommentare einiger Mitglieder sprechen eindeutig für eine längere Phase auf dem hohen Niveau. Die EZB senkte zwar bei der Sitzung am 6. Juni den Leitzins, aber es bleibt offen, wann der nächste Schritt erfolgt. Bereits im Vorfeld äusserten sich einige Ratsmitglieder gegen eine schnelle weitere Zinssenkung im Juli. Hierdurch konnte sich der Euro gegenüber dem US-Dollar befestigen, was den NE-Metallpreisen eine Unterstützung lieferte. Dies wiederum hat wohl die SNB zumindest zu Aussagen bewogen, wo nach sie einer weiteren Stärkung des EUR zum CHF entgegenwirken könnte, um in der Schweiz die importierte Teuerung zu dämpfen.